- Internetverbot für Raubkopierer wird von deutscher Musikindustrie gefordert

[Marcus Stöhr]

Der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Musikindustrie, Dieter Gorny, hat sich dafür ausgesprochen, Internetverbote für Raubkopierer nach französischem Vorbild einzuführen (siehe Frankreich bekommt Internetsperrungen : netzpolitik.org).

Seiner Meinung nach kann man durch diese Maßnahmen effektiv gegen die massenhaften Verletzungen des Urheberrechts vorgehen.

Die Musikindustrie macht diese Urheberrechtsverletzungen für den Milliardenausfall in den Einnahmen verantwortlich.

Dazu muss ich aber sagen, dass diese Urheberrechtsverletzungen nicht allein Schuld sein können an den Einnahmeneinbußen, sondern die Musikindustrie selbst nicht unschuldig an ihrer jetzigen Situation ist.

Die Kultur des Musik hörens ändert sich in den letzten Jahren stetig. Neben anderen Hörgewohnheiten verlagern sich viele Interessen schwerpunktmäßig ins Internet und die Musikindustrie hat es teilweise verschlafen auf diesen Zug aufzuspringen. Hinzu kommt, dass die Qualität der Musik, meinem Empfinden nach, stetig abgenommen hat und das Prinzip Quantität statt Qualität in den Vordergrund gerückt ist. Sendungen wie American Idol bzw. Deutschland sucht den Superstar verdeutlichen es.

Das soll allerdings nicht darüber hinweg täuschen, dass es tatsächlich eine Menge Menschen gibt, die sich ihre Musik illegal besorgen und dieses Verhalten teilweise für selbstverständlich halten. Hier ist aber die Musikindustrie eher in der Rolle als Ideengeben, denn als Verfolger gefragt.

Qualitativ hochwertige, innovative Musik, gibt es noch immer und wird es immer geben. Sie muss nur gefunden werden.

Quelle: heise online

Bearbeitet 14. Mai 2009 von Marcus Stöhr
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[Marcus Stöhr]

Spiegel Online hat einen Artikel zur französischen Variante: Kampf gegen Raubkopierer: Frankreich führt Internet-Sperre ein - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Netzwelt