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Ich höre gerade folgendes Album (Der musikalische Rest)


Mephisto
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Empfohlene Beiträge

Liebe Freunde der Filmmusik, es kommt durchaus vor, dass man von dieser Musiksparte auch hin und wieder mal eine Auszeit braucht und sich Alben aus anderen Bereichen zu Gemüte führt. Da der "Ich höre gerade folgendes Album...(2)" nur für filmmusikalische CDs erstellt wurde, gibt es hier das entsprechende Gegenstück. Viel Spaß beim posten.

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Mein Musikgeschmack ist ja generell schon ziemlich breit gefächert, aber dieses Album hat mich (ohne jegliche Erwartungen) vollkommen "aus den Socken gehauen", denn mit Jazz-lastiger Musik kann ich eigentlich nichts anfangen.

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Ich find's einfach nur absolut hörenwert ... ALBUM DER WOCHE :)

Für die Autofahrt, nebenbei am PC, auf der Arbeit, beim Duschen ... immer gute Laune. :D

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Bleiben wir mal bei wunderschönen Frauenstimmen. Seit Jahren (im Prinzip seit den Anfängen) verfolge ich den musikalischen Werdegang der amerikanischen Folk-Country-Sängerin Mary Chapin Carpenter. Nun liegt ihre neue CD AGE OF MIRACLES auf dem "Plattenteller"... und es ist einfach nur himmlisch. Melodien, die berühren, und Texte mit Herz, Sinn und Verstand: der Soundtrack für romantische Herzen :):

Hier ein kleiner Ausschnitt:

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=13l3w50a65o]YouTube - Mary Chapin Carpenter - I Have A Need For Solitude (Studio)[/ame]

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[ame=http://www.youtube.com/watch?v=_45W-Lq7ftw]YouTube - Celtic Woman - Scarborough Fair[/ame]

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=sfO6JpR5Ip8]YouTube - Celtic Woman - the Voice[/ame]

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=sASfv9EEhrw]YouTube - Chloe Agnew sings ''The Prayer''[/ame]

einfach Traumhaft...

und nebenbei noch:

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Oh Celtic Woman, da fällt mir ein, kann ja wieder mal die Alben von Hayley Westenra (Vocal bei James Horner's "Listen to the wind" aus "The new World") anhören, die ja mittlerweile ein Mitglied bei Celtic Woman ist

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=-g2MHcttr-M]YouTube - Never Say Goodbye[/ame]

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=Oewp-s_4wZQ]YouTube - Haley Westenra - Dark Waltz[/ame]

;)

aus dem Album "Pure"

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Hayley Westenra - Pure

was ich mir grade anhöre, ein richtig tolles Album einer begnadeten Stimme

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  • 4 Wochen später...
  • 2 Wochen später...

Gestern Abend war Hüpfen und Tanzen in Wiesen angesagt, denn bei einem fantastischen Konzert von und mit Deutschlands Nr. 1 den Fantastischen Vier ist Abfeiern angesagt! :-D

Die Band ist in Top-Form und voller Elan! Davon könnten sich die heutigen Bands noch einiges abschauen ;-)

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  • 3 Wochen später...

Bei mir gab's heute mal die Extraportion Wiener Klassik mit einem Schuss Barock:

Jean Philippe Rameau - Les indes galantes

Rameau gilt einer als der wichtigsten Komponisten des französischen Barock. Zu seinen dramatischen Werken gehören die beiden wichtigsten Gattungen seiner Zeit: der "tragédie lyrique" und der "opera-ballett", wobei die "opera-ballett" sich nur auf eine Rahmenhandlung stützte. Hier standen vor Allem anmutige Tänze und prachtvolle Köstume im Zentrum der Inszenierung. Dementsprechend heiter fällt auch diese Suite aus, die Rameau extra für eine konzertante Aufführung arrangierte und die wichtigsten Teile extrahierte und neu zusammenstellte. So ergibt sich ein rundes Hörerlebnis typischer französischer Barockmusik. Die Einspielung des Collegium aureum war mit den Originalinstrumenten damals revolutionär. Heute existieren mehrere Einspoielungen, die diese Aufnahme mittlerweile sogar überbieten sollen. Ich persönlich bin leider kein Barock-Enthusiast und auch Rameau macht aus mir keinen wirklichen Barock-Freund. Trotzdem mal wieder einen weiteren Komponisten entdeckt.

Joseph Haydn - Die Schöpfung

Ich konnte bis jetzt mit dem Werk Haydns nicht allzu viel anfangen. Zwar schätze ich diese detailreiche motivische Ausarbeitung in seinen Werken und den großen Einfluss auf spätere Kompositionen. Trotzdem sagen mir die sehr streng strukturierten Sonatenhauptsatzformen, die transparenten Orchestrierungen und die klassische Strenge nicht wirklich zu. Umso mehr überraschte mich der Meister jetzt mit seinem Oratorium "Die Schöpfung". Zu diesem Werk wurde Haydn in England angeregt, als er erstmals in Kontakt mit den groß besetzten Werken Händels kam. Das Libretto der Schöpfung war auch einst für Händel gedacht, der es aber nie verwendete und als Haydn eine Kopie des Librettos von seinem Gastgeber erhielt, machte er sich ans Werk und arbeitete zwei Jahre bis zu Erschöfpung an diesem Oratorium. Haydn wollte hier die barocke Pracht mit der reifen Sprache der Wiener Klassik verknüpfen und setzte auf einen für diese Zeit groß besetzten Orchesterapperat, Solisten und Chor, um die Entstehung der Erde musikalisch darzustellen. Es ist erfrischend, wie sich der Meister der absoluten Musik hier häufig an musikalischen Mitteln bedient, um die strahlende Sonne, die tobenden Stürme, die rauschende Fluten und den Sturz der Höllengeister zu untermalen. Besonders pompös sind die Lobgesänge geraten, die meistens vom Heer der Himmelsbewohner (Chor) gejubelt werden. Nichtsdestotrotz hat dieses Werk bei 95 Minuten für mich immernoch einige Längen, aber trotzdem bis dato das positivste Hörerlebnis, was ich mit Haydn bisher hatte.

Diese Aufnahme ist eine Live-Aufnahme und enthält somit einige Nebengeräusche, Applaus und einen Regenschauer im Hintergrund. Trotzdem leisten das Orchester sowie die Solisten überzeugende Arbeit. Vielleicht keine Referenzaufnahme, aber trotzdem sehr antsprechend. Auch hier wurde wieder auf Originalinstrumenten musiziert, was dem Klang allerdings keinen Abbruch tut.

Wolfgang Amadeus Mozart - Klavierkonzert Nr. 25 & 26

Als Mozart diese späten Klavierkonzerte schrieb, war sein Ruhm schon verblasst und seine Konzerte schlecht besucht. Erst im 19ten und 20ten Jahrhundert wurden diese Konzerte immer beliebter. Ich persönlich habe mit Mozart bis auf ganz wenige Werke immer so meine Probleme. Der Plattentext offenbart eine wichtige Tatsache in einem Satz: "Dieses Konzert lebt fast ganz an der Oberfläche." - Und genau das ist es - die Oberflächlichkeit, die mich stets kalt lässt.

Trotzdem muss man hier die Darbeitungen des Orchesters und des Solisten loben. Gulda, der ja eher für seine Beethoven-Interpretationen bekannt ist, spielt hier so leicht und heiter, wie es sich für Mozart gehört.

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Beethoven Klaviersonaten - Freidrich Gulda

Seit gestern morgen laufen die ersten neun CDs mit den kompletten Klaviersonaten Beethovens bis auf heute Nacht und während des Essens einmal durch. Wer sich wie ich mit der Klassik etwas schwer tut ist mit Beethoven bestens beraten, da der große Meister mit einem Bein halb in der Romantik stand. Das zeigt sich auch im Verlauf seiner Sonaten, die zu Anfang noch sehr nach haydnischem Vorbild formstreng komponiert waren, jedoch schon von Anfang an typische Beethoven'sche Merkmale aufwiesen wie die gewaltigen Akkorde, die perlenden Läufe und die gewaltigen "aufgespaltenen rollende Oktaven" um der Musik mehr Volumen zu geben. Hier fällt auf, dass Beethoven im Gegensatz zu seinen Kollegen Haydn und Mozart die Breite des Klaviers mit einer gewaltigen Kraft ausnutzt und man merkt, dass Beethoven viele seiner symphonischen Werke am Klavier entworfen hat.
Ich tue mich ehrlich gesagt bei meinem Lieblings-Klassik-Komponisten bei den Sonaten häufig etwas schwer mit den langsamen Sätzen, die zwar alle großartig auskomponiert aber oft motivisch gearbeitet sind. wunderschön fließende lyrische Melodien wie in der Achten oder der 14ten sind hier selten und rar gesäht. Zu meinen absoluten Favoriten kann ich nach meinem Marathon mit voller Überzeugung folgende Werke zählen: 8,14,15,17,25 Zwar ist Beethoven immernoch ein Komponist der Wiener Klassik, aber die Prise vorausschauende Romantik macht ihn für mich daher zu etwas Besonderen. Ich mag einfach die Beethoven'sche Kraft!

Die Einspielungen von Friedrich Gulda sind zudem eine absolute Wucht und zweifellos handelt es sich hier um Referenzaufnahmen, war Gulda doch einer DER Beethoven-Interpreten. Diese bei Eloquence neu aufgelegten Aufnahmen kommen wie bei solchen Boxen gewohnt in Papphüllen und ohne sonderlich informative Begleittexte daher, der saubere Klang und das furiose und Virtuose Spiel sowie der niedrige Preis täuschen darüber jedoch ohne Ausnahme hinweg!
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Beethoven Diabelli-Variationen

1819 bat der Wiener Verleger die bekanntesten Komponisten Wiens um Variationen über eine kleine Walzermelodie für einen Sammelband. Auch Beethoven gehörte natürlich zu diesen Komponisten, jedoch wollte er nicht Teil eines Flickwerks sein und so wurden seine Variationen eigenständig herausgegeben. Um das Werk auch von den anderen Variationen abzugrenzen schuf Beethoven innerhalb von vier Jahren ein gewaltiges Mammutwerk von einer knappen Stunde Gesamtspielzeit, in dem er keine mögliche Facette des Klavierspiels seiner Zeit ausnutzt. So entlehnte er der äußerst simplen Diabelli-Melodie mal lyrische, mal gewaltige Stücke, mal fließen die Töne in unendlichem Strom dahin, mal tobt ein gewaltiger Donner über der Klaviatur, der sich in einem ewigen nicht enden wollendem Strom unzähliger Töne ergießt. Dann schreitet die Musik wieder feierlich stark punktiert dahin bevor die typischen versetzten Akkorde geschlagen werden. Insgesamt findet sich in diesem Werk alles, was Beethoven am Klavier ausgemacht hat.
Die Aufnahme von Rudolf Serkin trifft die jeweilige Stimmung der einzelnen Variationen perfekt und das virtuose Spiel macht fast den Eindruck, als könne jeder dieses erstaunliche Werk mühelos spielen. Ein faszinierendes Erlebnis, das zum mehrmaligen Hören einlädt, denn immer wieder merkt man, wie sorgfältig Beethoven trotz oder besonders wegen all der Klangkulinarik vorging.
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The Push Stars

Ich höre mich gerade durch die drei Alben, die ich von den Jungs besitze. Einfach großartige Musik! Alles ziemliche Ohrwürmer, dessen Texte man nach dem zweiten Mal komischerweise sogar mitsingen kann. Beim Auto fahren, beim Spazieren, beim Schlafen, völlig egal zu was für einer Zeit, über diese Band könnte ich Seiten des Lobes schreiben!

After The Party [uS-Import]: Push Stars: Amazon.de: Musik

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Beethoven Streichquartett Es-Dur op. 127 & B-Dur op. 130

Es ist erstaunlich, dass Beethoven, Meister der großen Töne, sich nach seiner furiosen Neunten Symphonie hauptsächlich mit der Gattung des Streichquartetts beschäftigte. Anreiz dürfte hierzu auch der Auftrag des russischen Fürstes Gallizin gewesen sein, jedenfalls ist das Spätwerk Beethoven von den fünf letzten Streichquartetten dominiert. Diese fünf Werke zeichnen sich besonders durch ihre filigrane motivische Arbeit aus und zeigen, wie sehr Beethoven seiner Zeit voraus war. Der mittlerweile völlig gehörlose Komponist verlies sich während des Komponierens nicht mehr auf gängige theoretische Strukturen, sondern begann, mit kurzen Themen und Motiven zu arbeiten. Hierbei war ihm die "Schönheit" einer solchen Tonfolge weniger wichtig als die Möglichkeit, möglichst viel Material aus grundlegenden Keimzelle zu gewinnen. Das Ergebnis muss für die damaligen Rezipienten äußerst unbekannt und teilweise auch anstrengend gewesen sein und auch heute können sich viele Beethoven-Begeisterte nicht mit diesen Werken anfreunden. Die kühne Harmonik, die Kurzatmigkeit und der oft schroffe Charakter machen diese Quartette schwer zugänglich für den gängigen Klassik-Hörer. Für mich als weniger Klassik-Begeisterter sind diese Quartette jedoch ein absoluter Genuss und immer wieder eine beeindruckendes Hörerlebnis.

Gerade hörte ich die Einspielung des Fine Arts Quartetts auf LP. Diese Aufnahme ist anscheinend noch nicht auf CD erschienen. Aber es gibt mittlerweile viele gute Einspielungen und somit sollte man sich einmal auf Entdeckungsreise begeben und in eine Welt voller Erstaunen, Überraschung und genialer Komposition einsteigen.

Bearbeitet von Mephisto
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Beethoven Klavierkonzert Nr.1 - Karajan/Eschenbach

Die ersten beiden Klavierkonzerte sind laut eines Briefes aus Beethovens Feder selbst "nicht seine besten" Werke und tatsächlich gewinnen die späteren an Reife, Stärke und Ausdruck, wie man es von Beethoven gewohnt ist. Dieses Konzert ist noch sehr traditionell konzipiert und lehnt besonders an die von Mozart etablierten Struktur an. Doch auch hier schimmern schon typische Merkmale Beethoven'schen Stils durch wie die strahlenden und wuchtigen Orchesterritornelle und die ineinander überlaufenden gebrochenen Akkorde der Holzbläser. Nichtsdestotrotz bleibt dieses Werk angesichts der späteren Konzerte etwas blass.

Gerde hörte ich die Aufnahme der Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan mit Christoph Eschenbach am Flügel. Die Aufnahme stammt noch unüberhörbar aus einer Zeit, in der sämtliche Epochen mit romantischem Einschlag gespielt wurden, denn der Hang zum objektiven Musizieren trat erst später in Erscheinung. So begegnen einem hier trotz eines klassischen Werks dicke romantische Streicherklänge und schmetterndes Blech. Das Spiel Eschenbachs ist jedoch erfrischend klar und rutscht trotz all der schillernden Läufe und wuchtigen Akkorde niemals in zu sehr romantisiertes Spiel ab und liefert so ein gutes Gegengewicht gegen Karajans triefendes Orchesterspiel. Somit ist diese Aufnahme besonders aus historischen Gründen interessant, ein "echter" Beethoven klingt jedoch anders und dementsprechend sollte man sich auch nach anderen Dirigenten und Einspielungen umsehen.

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Gonzales mit seinem "Solo Piano". Dieses Album muss man mit Kopfhörern genießen.

Keine Ahnung, was das für ein Flügel ist, auf dem er da spielt, aber er klingt absolut super: alt, erdig und total weich im Anschlag. Man denkt (vor allem bzw. nur mit Köpfhörern), man sitze direkt an den Tasten. Und die Stücke gefallen mir ausnahmslos, alle kurzweilig mit wunderhübschen Melodien und toller Harmonik. Könnt' sie mir stundenlang anhören.

Ahja. Scheint'n Klavier zu sein, kein Flügel.

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=lSRi-2Ibk9Q]YouTube - ‪Gonzales_solopiano_bermuda triangle.wmv‬‎[/ame]

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  • 3 Wochen später...

Symphonie Nr. 3 "Eroica" - Ludwig van Beethoven

Seit zwei Tagen nun läuft dieses Meisterstück der Kompositionskunst bei mir rauf und runter und doch finde ich immer wieder Elemente, Motive und Wenden, die mir zuvor nie aufgefallen sind.

Für Beethoven selbst war diese Symphonie, sein bis dahin größtes Werk, ein äußerst wichtiger Schritt in seiner Entwicklung zur mittleren Schaffensphase, die vom heroischen Ton geprägt war und in der sich in Beethovens Musik seine Begeisterung für Heldentum niederschlug. Um die Entstehung des Werkes ranken sich viele Gerüchte, so soll der französische Botschafter Bernadottemit dem Beethoven viel verkehrte, den Komponisten angeregt haben, ein großes Werk zu Ehren Napoleons zu schreiben, was allerdings merkwürdig erscheint, da Bernadotte und Napoleon Gegenspieler waren.

Beethoven widmete das Werk auch tatsächlich dem Korsen, den er als Vollender der französischen Revolution sah, von der Beethoven bekanntermaßen begeistert war. Als sich Napoleon allerdings zum Kaiser krönte war Beethoven dermaßen enttäuscht, dass er die Widmung zurückzog.

Diese Symphonie bedarf auch keines Programms oder einer erklärenden Widmung, denn die Musik erklärt sich von selbst. Schon nach den ersten Forte-Akkorden des gesamten Orchesters ist der Rezipient völlig von der Musik vereinnahmt, bevor sich das heroische Thema erst in den Celli hervorkristallisiert und dann in vollendeter Form im Tutti erklingt. Das zweite Thema bietet eine Fülle motivischer Ideen und Beethoven nutzt das Potential beider Themen dermaßen gekonnt aus, dass der Entwicklungsteil des ersten Satzes doppelt so lang ist als bisher gewöhnlich. Stürmisch geht es weiter, bis der Satz zu einem kräftigen Finale kommt.

Der zweite Satz ist ein wundervoller Trauermarsch mit schreitendem Thema und einem wundervollen harmonisch-melodischen zweitem Thema in den Holzbläsern. Doch der absolute Höhepunkt bildet für mich der klimatische immer weiter anschwellende Teil vor der Coda, in der Beethoven zwei Motive immer wieder geschickt übereinanderlegt und die Stimmung immer schwerer und ergreifender wird, bevor sie sich in einem gewaltigen Schlag löst.

Das Scherzo dürfte nicht nur der kürzeste sondern auch der heiterste Satz sein und erfreut durch ein wundervolles Trio mit uriger Hornmelodie.

Nach dieser kurzen Verschnaufpause packt Beethoven noch einmal sein meisterliches Können aus und beeindruckt mit einem gewaltigen Variationssatz als Finale dieses Außnahmewerks. In sieben Variationen wird das zweiteilige Thema, das übrigens eine Kombination aus zwei schon früher von Beethoven verwendeten Motiven ist, als Fugetto, als schreitenden Marsch oder in heiterem Gewand bevor noch einmal die gewaltigen stürmischen Takte des Beginn des Satzes diese Symphonie beschließen.

Ohne Frage muss dieses Werk für das Publikum 1803 bei der von Beethoven selbst geleiteten Uraufführung noch viel beeindurckender gewirkt haben und ein Kritiker schrieb sogar, dass der Meister teilweise die Grenzen dessen überschreite, was man noch als Musik bezeichnen könne. Und tatsächlich dürfte die gewaltige Länge, der stürmische Charakter, die Fülle an Ideen und die teilweise harsche Harmonik das Publikum damals teilweise überfordert haben. Diese Symphonie ziegt auch, dass Beethoven eher mit Motiven arbeitet, als wundervolle weit gespannte Melodien zu schreiben, aber ohne Frage offenbarte er auch hier sein beeindruckendes Können.

Ich habe in den letzten Tagen die historische Aufnahme von Wilhelm Furtwängler mit den Wiener Philharmonikern sowie unter dem Dirigat von Michael Gielen mit dem Cincinnati Symphonie Orchestra gehört und für mich gewann Gielen mit seinem temporeichen und kraftvollen Dirigat haushoch. Dass der Furtwängler durch das erhebliche Alter der Aufnahme nocht mehr so frisch und knaickig klingt wie Gielen fällt dabei aber nicht so schwer ins Gewicht wie die Tatsache, dass Furtwängler fast alle Sätze leicht bis heftig unter Tempo dirigiert, sodass schon der erste Satz bevor er überhauot begann, sofort abgebremst wird, das Scherzo einfach nicht zum Schwung kommen will und im Finale der Fluss fehlt. Daher lieber Gielen, da macht man nichts falsch.

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Symphonie Nr. 4 - Ludwig van Beethoven (Wilhelm Furtwängler)

Im Gegensatz zu Bruckner, bei dem jede weitere Symphonie einer Weiterentwicklung des voran gegangenen Werkes entspricht, unterscheiden sich die Symphonien Beethovens grundlegend voneinander. So folgte auf die triumphale "Erioca" nun die vierte Symphonie mit einem mystischen und romantisch-vorausahnenden Einschlag. Schon die langsame Einleitung des ersten Satzes beschwört eine düstere Stimmung hervor, bevor dann das unverkennbar Beethoven'sche Thema erklingt. Beethoven greift hier auf die Haydn'sche Liedvariation zurück, ahnt aber im späteren Verlauf des Werkes den elegischen Charakter eines frühromantischen Schubert voraus. Ein völlig anderes aber in seiner Art nicht minder fesselndes Werk.

Wilhelm Furtwängler dirigierte diese Symphonie in seinen letzten Jahren sehr häufig und das wird auch in der Interpretation sehr deutlich, so hört man trotz des erheblichen Alters der Aufnahme (und den ständigen Störgeräuschen meiner schon etwas abgenutzten LP) doch jedes noch so fein hervorgearbeitetes Detail. Besonders die verschiedenen Stimmungen des ersten Satzes weiß Furtwängler gekonnt hervorzurufen. Wie auch schon die "Eroica" ist das Dirigat sehr ausladend und breit angelegt, was der mystischen Atmospähre der Einleitung sehr zu Gute kommt aber dem heiteren beschwingten Thema des ersten Satzes soch einen Abbruch tut. Auch das Scherzo hätte einen Tick schneller sein können. Eine historisch wertvolle Aufnahme, die einen auf viele tolle Details des Werkes aufmerksam macht, aber den Hörfluss durch das sehr breite Dirigat etwas bremst.

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Symphonie Nr. 5 - Ludwig van Beethoven (Wilhelm Furtwängler, 1947)

Wahrscheinlich gehören die ersten vier Töne dieser Symphonie zu den bekanntesten Motiven der Welt. Es ist jedoch schade, dass dieses Meisterwerk in den letzten Jahrzehnten durch die gängige Hörgewohnheit, ein Werk nicht mehr in voller Gänze, sondern häppchenweise zu kredenzen und zu genießen, auf dieses "Schicksalsmotiv" reduziert wurde, denn erst wenn mal alle vier Sätze hört, merkt man, wie fein die einzelnen Elemente dieses Werks ineinander verwoben und miteinander verknüpft sind. So erklingt das "Dadadadaaaaaaa" auch im Scherzo in einer Hornfanfare wieder. Das Scherzo an sich wird teilweise im Finale 1:1 zitiert und die majestätisch schreitenden Fanfaren klingen schon im zweiten Satz an. Wichtig ist vor allem auch die Dramaturgie, die sich durch dieses Stück zieht von dem düster-bedrohlichen ersten Satz bis hin zum strahlenden glanz- und prunkvollem Finale, in dem nun endlich alles in ein helles Licht getaucht scheint.

Die 5te Symphonie ist natürlich unverkennbar Beethoven mit den dynamischen Achterbahnfahrten und der Wucht, aber wahrscheinlich beruft sich der Meister hier am Deutlichsten auf die klassischen Formen. Fast bilderbuchartig setzt er hier die Sonatenhauptsatzform ein, strukturiert die Symphonie nach dem Musterbeispiel und erfüllt sogar im Finale noch den klassischen Anspruch an Pomp und Glanz (ich tue mich ehrlich gesagt immer ein bisschen schwer mit diesem Satz, da er mir doch etwas zu plakativ erscheint).

Diese Einspielung Wilhelm Furtwänglers von 1947 ist ein wahres Erlebnis. Das erste Motiv nimmt bei dem gewohnt schweren und breiten Dirigat Furtwänglers ein noch nie gehörtes Ausmaß an und lastet durch die ewig scheinende Auskostung der Generalpause als düstere Gewitterwolke von Anfang an über dem Werk zu schweben. Doch entgegen meiner dadurch entstandenen Befürchtung, die Symphonie würde komplett so gestreckt überrascht Furtwängler sofort durch ein zügiges Tempo im ersten Thema, während das zweite liebliche Thema etwas langsamer daherkommt. Auch die anderen Sätze sind wie gewohnt hervorragend ausgearbeitet und perfekt im Tempo. Ein tolles Erlebnis durch die Musik und das tolle Dirigat, sodass selbst über die entsprechende Klangqualität hinweggetröstet wird.

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Symphonie Nr. 6 "Pastorale" - Ludwig van Beethoven (Wilhelm Furtwängler)

Nach der völlig absolut gestalteten 5ten Symphonie (die ja ursprünglich die Sechste war und umgekehrt) folgt nun eine programmatisch gestaltete Symphonie. Allerdings wollte Beethoven bei der Beschreibung eines Tages auf dem Lande in erster Linie die dabei entstehenden Emotionen musikalisch beleuchten und weniger auf die Naturphänomene eingehen. Natürlich hört man auch im zweiten Satz bei der Szene am Bache einige Vogelstimmen und weitere Naturlaute, aber trotzdem zeigt dieses Werk, wie dicht Beethoven an der Schwelle zur Romantik stand, was zum Einen durch die Wichtigekit der Emotionen in der Musik sowie durch die große Naturverbundenheit des Werkes deutlich wird.

Im ersten Satz beschreibt Beethoven das Erwachen der heiteren Gefühle bei der Ankunft auf dem Lande und die leicht folkloristisch anmutenden Melodien in sanftem Streichergewand lassen vor dem geistigen Auge in Sekundenschnelle ein wundervolles Wald- und Wiesenbild entstehen.

Im zweiten Satz findet man sich an einem leise rauschenden Bach und die Musik flutet anmutig in wundervollen Melodienbögen dahin, bis gegen Ende des Satzes auch einige Vogelstimmen zu erkennen sind.

Die letzten drei Sätze gehen ineinander über und bilden die Darstellung eines Wiesenfestes des einfachen Landvolkes, das von einem gewaltigen Sturm unterbrochen wird und die dankbaren Gefühle, nachdem sich das Wetter beruhigt hat. Es ist famos, wie Beethoven den ländlichen Charakter der Bauernmusik einfängt, indem er mit dem Streicherapperat den Klang einer Drehleier täuschend echt imitiert oder das Fagott stets eine banale Dreitonfigur spielen lässt, um den einfachen Charakter der Musik zu verdeutlichen. Doch plötzlich kündigen die brummelnden Kontrabässe ein fernes Gewittergrollen an, die Violinen stellen den leise aber stetig tröpfelnden Regen dar und plötzlich bricht das Gewitter in all seiner Gewalt los. Hier kommen zum ersten Mal die Pauken und die Posaunen zum Einsatz, das ist Beethoven in Reinkultur. Kraft, Gewalt und Donner. Blitze zucken, der Regen prasselt und bildet einen dichten Vorhang und treibt das tanzende Volk auseinander, bevor dann im wundervollen Finale erst zögerlich und dann jubelnd die hervortretende Sonne begrüßt wird.

Nach der Neunten ist diese Symphonie meine absolute Lieblingssymphonie des Meisters. Herrliche Themen, eine perfekt gestaltete Dramaturgie und eine tolle Orchestration machen dieses Werk zu einem einmaligen Erlebnis. Das Dirigat unter Furtwängler ist gewohnt romantisch und fernab jeder historisch angemessen Interpretation, was sich wieder einmal im schleppenden Tempo abzeichnet. Hierunter leidet der erste Satz schon ein bisschen, da das fröhliche Thema doch etwas mehr Fahrt hätte vertragen können. Die restlichen Sätze sind jedoch im Tempo dirigiert und wie gewohnt detailreich gearbietet. Trotzdem sind ältere Aufnahmen klassischer Werke stets durch die damals moderne Romantisierung immer mit Vorsicht zu genießen.

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Symphonie Nr. 7 - Ludwig van Beethoven (Georg Solti)

Die Uraufführung unter Beethovens Leitung soll zu den gefeiertesten Ereignissen in Beethovens Karriere zählen und dass das Publikum bei diesem Werk hin und weg war kann man auch heute noch nachvollziehen denn wie schon über 150 Jahre zuvor fesselt diese Symphonie mit ihrer Achterbahnfahrt der Stimmung und Dynamik wobei deutlich der folkloristische und ländliche Charakter der Themen dominiert. Alleine schon das tänzerische Thema des ersten Satzes begeistert mit seinem ungestümen urigen Charakter und dem hüpfenden 6/8-Rhythmus und auch im dritten Satz wird das Trio von einer wiegenden Ländler-Melodie dominiert. Das Finale kommt so ungestüm daher wie schon lange nichts mehr bei Beethoven und die schmetternden Hornfanfaren dürften der Anlass gewesen sein, vielen zeitgenössischen Rezipienten Jagdszenen vor Augen zu führen. Der langsame Satz allerdings ist ein Juwel für sich und meiner Meinung nach der schönste langsame Satz, den Beethoven für eine Symphonie schrieb (bei den Klaviersonaten liefern sich die "Pathetique" sowie der erste Satz der 14ten Sonate ein Kopf-an-Kopf-Rennen). Über einen schreitenden Rhythmus der tiefen Streicher legt sich ein geschmeidiger melodischer Kontrapunkt. Beethoven legt diese Schichten immer wieder übereinander bis zu erschütternden und beklemmenden klimatischen Steigerungen. In "Love Exposure" fand dieser Satz jüngst auch im Film Verwendung.

Georg Solti dirigiert diese Symphonie mit dem Schwung, den sie braucht. Nach Furtwänglers ewgigen Schleppereien eine Wohltat. Ich kann jedem diese tolle Symphonie in dieser Aufnahme besten Gewissens Empfehlen.

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Symphonie Nr. 9 - Ludwig van Beethoven (Wilhelm Furtwängler)

Über die Brillanz dieses Werkes muss man, glaube ich, nicht mehr viel schreiben. Das Thema des letzten Satzes ist weltbekannt und wird auch als Europahymne verwendet und wieder einmal ist es auch hier wichtig, dieses kolossale Werk in seiner Gesamtheit zu hören und zu erfassen und nicht nur auf dieses eine Thema zu reduzieren, denn auch hier verknüpft Beethoven meisterlich all seine Ideen und Motive und die anderen drei Sätze sind es ohnehin aus musikalischer Sicht wert, gehört zu werden.

Furtwänglers Dirigat ist gewohnt spätromantisch und abermals muss ich mich negativ über die Tempi auslassen, die einfach wieder einmal viel zu langsam oder zu inkonsequent sind. Die schweren Attacken des Orchesters zu Beginn des zweiten Satzes zum Beispiel werden zwar gewaltiger und schwerer, aber verlieren deutlich an ihrer Wucht. Das gilt leider auch für die sonst so knalligen Schläge der Pauke, die nun schwerfällig niederhämmern. In Anbetracht des Alters der Aufnahme ist die Klangqualität gut und wahrscheinlich wurden sämtliche Aufnahmen auch für CDs nochmal überarbeitet, aber nach nun gut der Hälfte aller Symphonien Beethovens unter Furtwänglers Dirigat möchte ich hiermit von den Aufnahmen abraten und empfehlen, zu Aufnahmen von Dirigenten zu greifen, die mit dem spätromantischen Klangbild Beethovens brachen als da wären Gielen, Klemperer und Leibowitz.

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  • horner1980 änderte den Titel in Ich höre gerade folgendes Album (Der musikalische Rest)

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